Plakatsammlung

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Geschichte der Sammlung

Die Anfänge der Plakatsammlung gehen auf das Jahr 1896 zurĂĽck: In dem der Allgemeinen Gewerbeschule angegliederten Gewerbemuseum Basel, das kurz zuvor einen Neubau an der Ecke Petersgraben-Spalenvorstadt bezogen hatte, war eine Ausstellung mit Plakaten aus den Beständen des Kunstgewerbemuseums Strassburg durchgefĂĽhrt worden. Unter dem Eindruck der erfolgreichen Ausstellung begann man mit dem Aufbau einer eigenen Sammlung. Eine systematische Sammeltätigkeit wurde allerdings erst zwanzig Jahre später aufgenommen, als 1917 im Rahmen einer umfassenden Reform von Schule und Museum der Maler und Grafiker Max Bucherer (1883–1974) einen Auftrag zur Einrichtung einer ‹Muster- und Vorbildersammlung angewandter Graphik› erhielt.

Die damit neubegründete Plakatsammlung wurde der von Albert Baur (1877–1949) geleiteten öffentlichen Fachbibliothek des Gewerbemuseums zugeordnet. Baur verdanken wir ein maschinengeschriebenes Inventar der Sammlung, die diesem zufolge im Jahr Ende 1940 rund 1500 ausgewählte Plakate umfasste.

Der Auszug der Gewerbeschule mitsamt ihrer bedeutenden kunstgewerblichen Abteilung – der späteren Schule fĂĽr Gestaltung – aus dem gemeinsam genutzten Gebäude im Jahr 1961 stellte eine wesentliche Zäsur in der Geschichte des Gewerbemuseums und damit auch der Plakatsammlung dar. Die Sammeltätigkeit, die zuvor stark auf den Unterricht an der Schule ausgerichtet gewesen war, verlor einen grossen Teil ihrer Motivation.

Rolf Thalmann (*1946), der ab 1983 die damals neugeschaffene Stelle eines vollamtlichen Sammlungsleiters inne hatte, gelang es schliesslich, die ‹Basler Plakatsammlung› über die Landesgrenzen hinaus erfolgreich als bedeutende kulturwissenschaftliche Sammlung zu positionieren. In den 25 Jahren, in denen Thalmann für die Sammlung wirkte, entstanden nicht nur eine Reihe von Ausstellung und Publikationen, auch wurden die Bestände geordnet, ein systematischer Zettelkatalog angelegt und alle Plakate fotografiert. 2009 waren auf diese Weise rund 55'000 Plakate verzeichnet.

Nachdem das Gewerbemuseum 1996 schliessen musste, wurde die Plakatsammlung organisatorisch der Schule fĂĽr Gestaltung angegliedert, verblieb aber vorerst an ihrem angestammten Ort. 2018 erfolgte der Umzug an den heutigen Standort auf dem Dreispitzareal.


Publikationen der Plakatsammlung 1996–2016

  • 100 Jahre Muba. Eine plakative Zeitreise, Basel: Plakatsammlung der Schule fĂĽr Gestaltung Basel, 2016
  • Basler Kulturplakate 2001–2009, Basel: Schule fĂĽr Gestaltung Basel / Basler Plakatsammlung, 2009
  • Lieb und wert. Das Plakat als Wertgegenstand, Basel: Schule fĂĽr Gestaltung Basel / Basler Plakatsammlung, 2009
  • Jan Tschichold. Filmplakate Phoebus-Palast 1927, Schule fĂĽr Gestaltung Basel / Basler Plakatsammlung, [2008]
  • Winterfreunden. Tourismusplakate, Basel: Schule fĂĽr Gestaltung Basel/ Basler Plakatsammlung, 2007
  • Neuerwerbungen. Geschenke an die Basler Plakatsammlung, Basel: Schule fĂĽr Gestaltung Basel / Basler Plakatsammlung, 2001
  • Zur Zeit. Hundert Jahre Basler Plakatsammlung, Basel: Schule fĂĽr Gestaltung Basel, 1996

 

Weitere

  • Axel Christoph Gampp (Hg.): Basel im Plakat. Die Stadt als Plakatmotiv von 1892 bis heute, Basel: Steudler Press, 2010
  • Rolf Thalmann: So nicht! Umstrittene Plakate in der Schweiz 1883–2009, Baden: Hier + Jetzt, 2009
  • Rolf Thalmann: Swiss Posters from Historism to Computer Design. 450 Selected Works from the Basel Poster Collection, Osaka: Toho Shuppan, 2004
  • Charles Stirnimann / Rolf Thalmann: Weltformat. Basler Zeitgeschichte im Plakat, Basel: Christoph-Merian-Verlag, 2001

Abbildung

Jakob-Johann Koch (1818–1902): Allgemeine Gewerbeschule mit Gewerbemuseum in Basel, 1896

Plakatsammlung
der Schule fĂĽr Gestaltung Basel
Freilager-Platz 6
4142 MĂĽnchenstein

Kontakt:
plakatsammlungsfgbasel.ch
T +41 61 267 45 09